Um für alle Waren einen angemessenen Lagerbestand zu gewährleisten, verfügt mention über ein System der Bedarfsermittlung.
Die Einstellungen für die Bedarfsrechnung werden auf der Registerkarte Bedarf (unter Voreinstellungen / Mandanten / Voreinstellungen Einkauf) festgelegt. Soweit keine ausschließlich automatische Berechnung erfolgt, werden die weiteren Festlegungen artikelspezifisch in den Artikelstammdaten auf der Registerkarte Bedarf für das jeweilige Lager vorgenommen.
Einen Überblick zum Bedarf des aktuellen Mandanten erhalten Sie in der Bedarfsliste im Einkauf, über die die Bedarfsmengen direkt in eine Bestellung übernommen werden können. Um diese Funktion auch bei mandantenübergreifender Lagerverwaltung für den Einkauf im Hauptlager-Mandanten zu nutzen, aktivieren Sie auf der Registerkarte Bedarf die Option Bedarf über die dem Benutzer zugeordneten Läger.
Grundlage der Bedarfsermittlung bilden die letzten Verkaufsmengen pro Artikel. Der durchschnittliche Tagesverkauf eines Artikels wird aus den Abgängen im Verkauf (Standard: Buchung aus dem Bestand; mit aktivierter Option Bedarf: Tagesverkauf aus Umsatz errechnen, ebd., erst mit dem Speichern des Umsatzbeleges) innerhalb eines anzugebenden Zeitraums ermittelt:
durchschn. Tagesverkauf = verkaufte Menge im Zeitraum / Anzahl Tage für Verkaufsmenge
Für die Ermittlung aktivieren Sie die Berechnung des Meldebestandes bzw. die Bedarfsberechnung aus dem Tagesumsatz (Registerkarte Bedarf unter Voreinstellungen / Mandanten / Voreinstellungen Einkauf) und geben die Anzahl von Tagen für die Errechnung des durchschnittlichen Tagesverkaufs an. Im Artikel (Registerkarte Bedarf) kann der voreingestellte Zeitraum geändert werden. Ist die saisonale Berechnung aktiviert, werden die Tage nicht ausgehend vom Tagesdatum zurück gerechnet sondern ausgehend vom Vorjahresdatum vorwärts gerechnet.
In die Bedarfsermittlung einbezogen werden können die Kundenvorbestellungen, die im Bestand 2 verwalteten Mengen, Mengen aus Eigenfertigung, Reparaturbestand und Rücksendungen. In der Bedarfsliste kann unabhängig von der Art der Bedarfsermittlung eine Dispositionsmenge zum Artikel mit Dispositionsdatum für die Bestellung im Einkauf festgelegt werden (Felder Menge und Termin der Bearbeitungszeile).
Der aktuelle Bedarf eines Artikels setzt sich dann für das ausgewählte Lager aus folgenden Mengen zusammen:
Bedarfsmenge über Tagesumsatz oder über Meldebestand (inkl. Sicherheitsbestand)
+ Vorbestellungen (soweit aktiviert, ggf. erst mit Speichern der VK-Belege bzw. nur für Auftragsbestätigungen; ausgeschlossen Belege mit Sperrkennzeichen Kein Bedarf)
- Bestand (Bestand und WE-Bestand und Reservierter Bestand und Für Vorfakturierte)
- Bestand 2 (soweit aktiviert)
- Mengen aus Umlagerungen, für die der Wareneingang Lager noch nicht gebucht wurde (soweit aktiviert - Menge WE-Lager-Offen)
- Mengen aus Eigenfertigung (soweit aktiviert - Werkstattmontagen mit Gruppen, für den der Artikel als Zusammenfassung hinterlegt ist)
- Reparaturbestand (soweit aktiviert)
- Mengen aus Rücksendungen (soweit aktiviert)
- Dispositionsmenge
- Bestellt
Die so errechnete Bedarfsmenge wird in der Bedarfsliste in der Spalte Bedarf angezeigt.
Achtung: Zur aktuellen Anzeige der Bedarfsmengen unter Berücksichtigung der letzten Artikelbewegungen bzw. geänderter Bedarfseinstellungen aktualisieren Sie den Meldebestand. Diese Funktion wird 1x pro Tag automatisch mit dem Öffnen der Bedarfsliste oder der Bedarfssuche im Einkauf (z.B. mit ?) angeboten bzw. kann manuell in der Bedarfsliste aufgerufen werden (Berechtigung erforderlich).
Bei diesem Verfahren errechnet sich der Bedarf eines Artikels aus einer festgelegten Anzahl durchschnittlicher Tagesumsätze. Wird die Berechnung in den Voreinstellungen zum Bedarf aktiviert, errechnet sich der Bedarf immer aus dem Tagesumsatz. Die voreingestellte Anzahl von Tagesumsätzen wird in den Artikelstamm übernommen. Wird die Anzahl hier editiert, wird diese für die Berechnung verwendet.
Bedarf aus Tagesumsatz = Anzahl Tagesumsätze x durchschn. Tagesverkauf
Ist die Voreinstellung Bedarf aus Tagesumsatz errechnen nicht aktiv, wird der Bedarf für den Artikel nur dann aus dem Tagesumsatz berechnet, wenn im Artikelstamm eine Anzahl für die Tagesumsätze > 0 festgelegt ist.
Ein Sicherheitsbestand bleibt bei der Bedarfsberechnung über Tagesumsatz unberücksichtigt.
Ist die Berechnung des Bedarfs über den Tagesumsatz nicht aktiv, kann der Bedarf über den Meldebestand ermittelt werden.
Bei Erreichen des Meldebestandes erhält - soweit aktiviert - der Bearbeiter im Verkauf bei Übernahme des Artikels in eine Bestellung einen Hinweis und kann eine entsprechende Information an den Einkauf geben, damit der Artikel neu bestellt wird.
Der Meldebestand kann pro Artikel angegeben oder von mention automatisch berechnet werden. In den Voreinstellungen zur Meldebestands-Berechnung stehen zur Auswahl:
1. alle Artikel/Ersatzteile automatisch
Der Meldebestand wird automatisch ermittelt. Er wird aus dem durchschnittlichen Tagesverkauf und der Lieferzeit berechnet, zusätzlich kann ein Sicherheitsbestand berücksichtigt werden. Die durchschnittliche Lieferzeit und ein Prozentsatz zur Errechnung des Sicherheitsbestandes hinterlegen Sie in den Voreinstellungen. Die im Artikelstamm vorgeschlagene Lieferzeit kann dort editiert werden. Für den Sicherheitsbestand kann im Artikel ein abweichender Prozentsatz oder ein absoluter Betrag angegeben werden.
Meldebestand = Lieferzeit x durchschn. Tagesverkauf + Sicherheitsbestand
Ist die Berechnung des Meldebestandes pro Artikel einstellbar (siehe 3.), gilt diese Formel auch für alle Artikel und Läger, für die die Option Automatisch im Artikelstamm markiert ist.
2. alle Artikel/Ersatzteile manuell
Geben Sie pro Artikel den Meldebestand in den Stammdaten auf der Registerkarte Bedarf an.
3. pro Artikel/Ersatzteil einstellbar
Der Meldebestand wird standardmäßig im Artikelstamm manuell angegeben. Soll für den Artikel der Meldebestand stattdessen automatisch berechnet werden, aktivieren Sie die Option Automatisch (siehe 1. alle Artikel/Ersatzteile automatisch).